Mittlerweile ist er schon viermal in Hagen aufgetreten: Guildo Horn! im Sommer 2007 und 2009 beim „Seegeflüster“, Herbst 2009 als Erzähler in dem Musical „Into the woods“ von Stephen Sondheim am theaterhagen und zuletzt diesen Sommer beim „Springe-Fest“. Wenn man nun Hohenlimburg zu Hagen zählt, waren es bereits fünf Auftritte. Denn schon 1998 war Guildo Horn in der damaligen Berlet-Halle mit seiner Combo „Die Orthopädischen Strümpfe“ vor rund 4000 Zuschauern zu Gast.
„Es ist wie wenn man sich neue Schuhe kaufen geht, und sie passen sofort. So erging es mir in Hagen.“ Und er wird auch immer wieder gerne zurückkehren in die Stadt an der Volme; demnächst am 16. Dezember 2010 mit seiner Band „Die Orthopädischen Strümpfe“ in der „Weihnachtsshow 2010“ im theaterhagen.
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Als er vor 20 Jahren in die Welt zog, um den Schlager zu retten, trommelte er seine Lieblingskollegen zusammen und gründete „Die Orthopädischen Strümpfe“. Mittlerweile erreichte der Entertainer und Musiker mit mehr als 2000 Live-Konzerten etwa 1,6 Mio Zuschauer und gehört mit 750.000 verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten deutschen Interpreten. Dabei schätzt er auch die künstlerische Freiheit, die er als Frontmann seiner Band hat. Guildo Horn kann sich auf seine Musiker verlassen, denn sie sind ein gespieltes Team und höchst flexibel. So kann es auch durchaus sein, dass er sein komplettes Konzertprogramm während seines Auftritts verändert. Kein Problem für die Band. Schließlich sind „Die Orthopädischen Strümpfe“ wie eine Familie. Während der Probenzeit wohnen die Musiker bei Horn auf dem Lande. Das schweißt zusammen. Schließlich springen sie durch alle musikalischen Genres: ob Schlager, Folklore, Klassik, Punk, Funk, Pop oder Rock. Die Bandbreite muss geübt sein. „Wir sind die moderne Version der Operette,“ benennt „der Meister“ scherzend seine Band. Dabei sieht er sich in erster Linie als Unterhaltungskünstler; ein Job, der für ihn die gleiche Wertigkeit hat wie der eines Automechanikers oder Briefträgers. Nicht mehr und nicht weniger.
Doch es gibt auch Aspekte in seinem Beruf als Entertainer, die ihn verärgern. In Deutschland wird grundsätzlich zwischen unterhaltender und ernsthafter Kunst unterscheiden. Um zu unterhalten, muss man angeblich nichts können. Wenn man dagegen im Theater auf der Bühne steht, gehört man automatisch zu den guten, ernsthaften Künstlern; egal wie gut oder schlecht man die Rolle spielt. Oder man hat ein Diplom wie ich, dann heißt es gleich: ’Der kann was.’ Im Grunde genommen ist diese Einteilung in ‚U’ und ‚E’ der größte Schwachsinn,“ urteilt Horn.
Dass der Diplompädagoge nicht „nur“ ein Schlagerbarde ist, zeigen seine zahl-reichen Verpflichtungen als Schauspieler an den deutschen Bühnen. Zudem moderierte er drei Jahre lang die erste Talkshow mit und für Menschen mit geistiger Behinderung im europäischen Fernsehen und engagiert sich weiterhin für dieses Klientel.lEin Allroundtalent, das im Laufe seiner Karriere mehrfach ausgezeichnet wurde.
Wenn man ihn nach Weihnachten fragt, gibt er ganz offen zu: „Ich bin ein riesiger Weihnachtsfan und verbringe Weihnachten auf eine wunderbare Art der Selbst-vergessenheit. Wenn ich in der Kirche bin und mir eine Matthäuspassion anschaue, finde ich das schon ergreifend. Da vergieße ich auch mal ein Tränchen.“
Tränen verspricht er auch seinem Publikum am 16. Dezember 2010 in seiner „Weihnachtsshow 2010 mit den ‚Orthopädischen Strümpfen’“ um 19.30 Uhr im theaterhagen. Lachtränen, wohlgemerkt. Obwohl die Band mit richtig emotionalen Momenten aufwartet. Man wird sehen. Jedenfalls sind die acht bis 88jährigen Hagener zu einem Konzert eingeladen, bei dem sie mitmachen und mitsingen können. Guildo Horn serviert traditionelles adventliches Liedgut, gepaart mit Rock/Pop-Klassikern wie „Dreamer“, „Timewarp“ „Ring of fire“, die er im neuen weihnachtlichen Gewand erstrahlen lässt. Das Ganze wird garniert mit den besten Schlagerfiletstückchen der 70er. Die perfekte Einstimmung auf das Weihnachtsfest!