Köln 26.09 bis 01.10.2006

PHOTOKINA 2006

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Professional-Imaging-Trends auf der photokina Köln 2006

Neue Anbieter im Spiegelreflex-Segment l Digital und Leistungsstark - die neuen Objektive l Digitalisierung erhöht den Stellenwert der digitalen Bildbearbeitung für den Profi enorm l Der Trend beim Druck: Verbesserung der Langlebigkeit und Farbwiedergabe

Wenn am 26. September die größte photokina aller Zeiten ihre Pforten auf dem neu gestalteten Kölner Messegelände öffnet, erwartet den Fachbesucher in den Ausstellungshallen die Abbildung des Imaging Workflows als Ganzes: Der gesamte Prozess von der Bilderstellung, also den Kameras, Rückteilen, Lichtsystemen und Objektiven, über die Bildverarbeitung und -archivierung bis hin zur Bildausgabe wird auf die Messehallen übertragen.

Trendmäßig im Zentrum der photokina 2006 stehen die digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR), von der anspruchsvollen Consumervariante bis hin zum technisch innovativen Profimodell. Während die Produktzyklen der digitalen Kompaktkameras inzwischen bei nun mehr einem Jahr liegen, ist die "Halbwertzeit" im digitalen Spiegelreflexbereich noch merklich länger. Dennoch: Für die diesjährige photokina deutet sich auch im digitalen Profisegment ein Generationenwechsel an. Zu den altbekannten Spiegelreflexherstellern haben sich neue Hersteller gesellt, so dass heute Canon, Nikon, Panasonic, Sony, Samsung, Pentax, Olympus, Leica und Hasselblad den Profimarkt bestimmen. Nachdem die digitale Technik nun endgültig den Profi- und auch Consumersektor dominiert, zählt jetzt die Verbesserung der Bildqualität. Allerdings geht es längst nicht mehr um die Zahl der Megapixel. Zu den jüngsten technischen Entwicklungen bei den Spiegelreflexkameras gehört das so genannte LiveView - Olympus und Panasonic machen jetzt die Bildkontrolle auf dem Monitor vor der Aufnahme auch bei Spiegelreflexkameras möglich. Das Four-Third-System holt mit dem Markteintritt von Panasonic und Leica weiter auf. Weitere herstellerübergreifende Verbesserungen sind im Bereich der optischen Bildstabilisatoren und bei der Größe der Monitore zu verzeichnen, ebenso bei Bildverarbeitungsprozessoren und Zubehör wie Hightech-Wechselobjektive, beispielsweise von Sigma oder Tamron.

Pixelexplosionen und Kooperationen
Aufgrund ihres Retrodesigns hebt sich die Lumix L1 allein schon durch ihr Äußeres von den herkömmlichen digitalen SLR-Kameras ab. Die Gestaltung erinnert stark an analoge Messsucherkameras. Auch technisch hebt sich die in Kooperation mit Olympus entwickelte Kamera vom Wettbewerb ab: Die Lumix L1 wartet mit der bereits erwähnten LiveView-Technik auf. Zum Verkaufsstart soll die Lumix ausschließlich im Bundle mit dem hochwertigen Zoom Leica D Vario-Elmarit 2,8-3,5/14-50 mm angeboten werden. Zudem sind sämtliche Olympus- und Sigma-Objektive für das Four-Third-Bajonett verwendbar. Bis Ende 2007 will Panasonic mindestens vier weitere Objektive für das Four-Third-Bajonett nachlegen.

Die Premiumkamera aus dem Hause Nikon, die D2x, wurde in vielen Details verbessert und konkurriert nun mit der EOS-1DS Mark II von Canon um die Gunst der Profis. Die neue Nikon verfügt zwar weiterhin "nur" über einen 12,4-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format, während die EOS mit einem Vollformat-CMOS mit 16,7 Megapixeln ausgestattet ist. Die Hauptverbesserungen betreffen den Highspeed-Modus, bei dem der nicht genutzte Randbereich künftig abgedunkelt wird, die bessere Ablesbarkeit des Monitors sowie die höhere Kapazität des Akkus, der nun mit 2500 mAh statt bislang 1900 aufwartet. Im Highspeed-Serienbetrieb wurde zudem die Maximalzahl der Bilder von 35 auf 60 gesteigert. Weitere Verbesserungen betreffen unter anderem die AF-Leistungen, die ISO-Auswahlmöglichkeiten, die Ausweitung des Adobe-RGB-Farbraums auf alle drei Farbmodi sowie ein verbesserter Schwarzweiß-Modus.

Hasselblad kommt mit einer Weiterentwicklung aus der H2-Reihe auf den Markt: Die H2D-39 ist die erste integrierte digitale High-End Kamera mit 39 Megapixeln. Sie ist kompatibel zu allen Hasselblad-Objektiven des H-Systems und wartet mit vielen technischen Neuheiten auf. Die Digital APO Correction verspricht eine volle Ausschöpfung der Kapazität jedes Objektivs aus der H-Systemreihe. Ein eigens entwickeltes Hasselblad RGB-Farbsystem bietet in Kombination mit der hauseigenen Bildbearbeitungssoftware FlexColor eine zuverlässige Farbmanagementlösung. Und die 3FR-Dateien können direkt in das Adobe Standardformat DNG konvertiert werden.

Digital und Leistungsstark - die neuen Objektive
Der Trend zu immer leistungsstärkeren digitalen Spiegelreflexkameras spiegelt sich auch bei den Objektivherstellern wider, die ihr Spektrum auf die neue Generation an leistungsstarken digitalen Profil-SLRs ausrichten. So bringt Carl Zeiss im September drei Objektive der Spitzenklasse für die erste digitale SLR mit Wechselobjektiven von Sony, die Alpha 100, auf den Markt: das lichtstarke Festbrennweiten-Objektiv Planar T* 1,4/85 ZA, das Sonar T* 1,8/135 ZA und das Zoom-Objektiv Vario-Sonar T* DT 3,5-4,5/16-80. Die Objektive lassen sich zudem mit allen bekannten Spiegelreflexkameras der Minolta Dynac und Maxxum benutzen, Vorraussetzung ist jedoch die Alpha-Bajonett-Verbindung.

Die Digitalphotographie hat die Arbeit des Profi-Photographen verändert und den Stellenwert der digitalen Bildbearbeitung enorm vergrößert oder, wie es ein bekannter Professional formuliert: "Ich habe beim Photographieren schon immer die Möglichkeiten der digitalen Einflussnahme im Hinterkopf". Entsprechend groß ist der Auftritt von Adobe, des Anbieters für einen maßgeblichen Standard in der digitalen Bildbearbeitung. Im Profibereich des Messestands wird der professionelle Bildbearbeitungs-Workflow mit Adobe Photoshop und Lightroom Adobe präsentiert. Mit der öffentlichen Beta-Version von Lightroom für Windows und Mac zeigt das Unternehmen darüber hinaus eine Workflow-Lösung, die durch den Import, die Verwaltung und die Bearbeitung großer Mengen digitaler Bilder den Umgang mit Rohdaten weiter optimiert.

Im Gegensatz zu Adobes Photoshop, der sich auch an den professionellen Grafiker wendet, ist das DxO Optics Pro ausschließlich auf die Zielgruppe der Profiphotographen zugeschnitten. Diese Bildverbesserungssoftware dient der automatischen Verbesserung von mit DSLR-Kameras und -Objektiven aufgenommenen Bildern. Die Software ist für Mac und PC erhältlich.

Large Format und Druckmedienvielfalt
Der letzte Schritt im Imaging Workflow ist der Print und die Präsentation. Die gängigste Form ist der Druck der fertigen Bilder. Hier geht der Trend mit neuen Tintentechnologien hin zur Verbesserung der Langlebigkeit und Farbwiedergabe der Bilder, zudem hat die Vielfalt der Druckmedien in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Gleichzeitig hat bei den Herstellern von Druckerhardware eine Konzentration auf wenige Anbieter bereits stattgefunden. Zu den marktbeherrschenden Anbietern zählen allen voran Canon, Epson und Hewlett-Packard.

Epson präsentiert auf der diesjährigen photokina insgesamt 25 neue Print-Produkte, davon werden drei in Köln erstmalig der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Im Profibereich bilden der kommerzielle, grafische und künstlerische Druck den Schwerpunkt. Neben UltraChromeTM K3-Großformatdruckern zeigt Epson außerdem, welchen Nutzen die vielfältige hauseigene Software für Photostudios mit sich bringt. So werden unter anderem der Epson AlbumMaker, die EpsonCopyFactory und der Epson Stylus RIP Professional vorgeführt.

Canon hat in diesem Jahr fünf neue Großformatdrucker der imagePROGRAF-Serie auf den Markt gebracht, welche auf der photokina im Zusammenspiel mit professioneller Photographie präsentiert werden. Der Top-Drucker iPF8000 hat in Köln seine Weltpremiere. Die Innovation liegt in den 12 Tinten, die in einem Drucksystem verwendet werden. Der Farbraum ist damit wesentlich größer als bei vergleichbaren Systemen und macht die Canon LFPs zu einem verlässlichen Partner für Proofs, Verpackungen, sowie die Erstellung von FineArt-Prints und Photos mit 16-bit Farbtiefe.

Neben diesen Keyfactors der Imagingbranche werden auch wieder zahlreiche Lichtsysteme, hier vor allem auch verbesserte tragbare, multifunktionale Lichtsysteme, neue hochwertige Kamerarückteile sowie ultraleichte Highend-Stative und leistungsstarke Speichermedien präsentiert werden. Insgesamt werden sich in diesem Jahr rund 1.600 Anbieter aus 45 Ländern auf der "World of Imaging" präsentieren.

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